Was unseren Glauben trägt – Die Kraft der sechs Glaubensartikel
Dieser Artikel wurde von der Nuuruddin Ausgabe März 2018 entnommen.
Autor: Rizwan-Shahid Ranjah
Die Definition des Glaubens im heutigen Sprachgebrauch unterscheidet sich wesentlich vom Glauben im religiösem Sinne. Der erstere Glaube stützt sich auf Vermutungen und Annahmen über einen Sachverhalt, wohingegen das letztere auf vollkommene Überzeugung bzw. Erkenntnis im Herzen setzt.
Im Heiligen Quran erwähnt Allah das entscheidende Merkmal eines Gläubigen. Es heißt:

„Nur die sind Gläubige, deren Herzen erbeben, wenn Allah genannt wird, und die, wenn ihnen Seine Zeichen vorgetragen werden, dadurch zunehmen an Glauben und auf ihren Herrn vertrauen“ (1)
In einem Hadith heißt es, dass der Heilige ProphetSAW sagte: „Der Glaube ist die Erkenntnis im Herzen und die Bezeugung durch die Zunge und die Umsetzung seiner Gebote.“ (2)
In anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, dass der Mensch die Gebote erst dann völlig einhalten kann, wenn er vollkommene Überzeugung von dem Glauben, auf das er sich beruft, besitzt. Folglich wird er versuchen mit all seinen Kräften den Geboten aus tiefem Herzen heraus Folge zu leisten, da er Erkenntnis über etwas erlangt hat.
Weiter heißt es im Heiligen Quran an einer anderen Stelle:

„O ihr Gläubigen, glaubet an Allah und Seinen Gesandten und an das Buch, das Er Seinem Gesandten herabgesandt hat, und an die Schrift, die Er zuvor herabsandte. Und wer nicht an Allah und Seine Engel und Seine Bücher und Seine Gesandten und an den Jüngsten Tag glaubt, der ist wahrlich weit irregegangen.“ (3)
Allah der Allmächtige erklärt in diesem Vers, was einen Gläubigen von einem Nicht-Gläubigen unterscheidet. Die im Heiligen Quran erwähnten Artikel bilden das Fundament des Glaubens, worauf sich auch das nachfolgende Hadith bezieht:
„Hadhrat Umar ibn al-KhattabRS berichtete, dass er zusammen mit anderen Gefährten bei dem Heiligen ProphetenSAWwar, als einer mit weißen Kleidern und dunklem schwarzen Haar hinzutrat. Man konnte kaum Spuren der Reise (wie Müdigkeit) an ihm bemerken, und niemand von uns kannte ihn. Er kam sehr nahe zu dem Heiligen ProphetenSAW, bis seine Knie die Knie des Heiligen ProphetenSAW berührten, dann fragte er: „O Muhammad! Was ist der Glaube?“ Der Heilige ProphetSAW sagte daraufhin: „Der Glaube besteht darin, dass Du an Allah, Seine Engel, Seine Schriften, Seine Gesandten, an den Jüngsten Tag und Allahs Bestimmung über das Gute und das Böse glaubst.“ (4)
Diese sechs Glaubensartikel dienen einem Gläubigen. Sie veranlassen einen Gläubigen eine Handlung zu vollziehen oder zu unterlassen.
Schließlich hat Allah im Heiligen Quran bereits am Anfang des zweiten Kapitels einige Merkmale der Gläubigen erklärt. Es heißt:

„Die da glauben an das Ungesehene“ (5)
Als erstes Merkmal der Gläubigen wurde der Glaube an das Ungesehene erwähnt.
In diesem Zusammenhang erwähnte Hadhrat Musleh MaudRS: „Im Herzen jeder Person stellt sich die Frage, wie er zu einem rechtschaffenen Gläubigen werden kann. So ist das erste Merkmal daher „Imaan bil Ghaib“, d.h., der Glaube an Allah, an die Engel, an die Propheten und an den Jüngsten Tag. Schließlich ist der Glaube an den guten Ausgang (einer Sache) auch „Imaan bil Ghaib.“ (6)
Allein das Beispiel eines Gläubigen, der einem Bedürftigen eine Wohltat erweist, ist genug, um dieses Merkmal zu verdeutlichen. Der Entschluss, der zu dieser Handlung führt, gründet auf den Glauben an Allah. Dieser Gläubige hat den Standpunkt und die Überzeugung, dass er von Allah eines Tages zur Rechenschaft gezogen wird für seine Taten. Er glaubt an das Ungesehene. Weiter erwähnte HudhurRS: „Opferbereitschaft entsteht auch durch den Glauben an das Ungesehene.“
Daraus wird ersichtlich, dass der Gläubige einen festen Glauben an die sechs Glaubensartikel aufweisen muss, um auf Basis diesen Glaubens in der Lage zu sein, rechtschaffene Handlungen durchzuführen. In anderen Worten: Durch die Erkenntnis im Herzen, dass Allah der Einzige, wahre Schöpfer ist, kann ein Gläubiger den Geboten Allahs auf die ihr gebührende Art und Weise gerecht werden.
So heißt es in einem anderen Hadith: „Hadhrat Abu ZarrRS berichtet, dass der Heilige ProphetSAW sagte: „Der Glaube hat siebzig Zweige oder mehr als sechzig. Der beste von allen Zweigen ist, dass man sagt: ‚Niemand ist anbetungswürdig außer Allah.‘ Der niedrigste der Glaubenszweige ist die Entfernung schädlicher Gegenstände von der Straße. Das Schamgefühl ist auch ein Zweig des Glaubens.“ (7)
Der Glaube an Allah
Der erste Glaubensartikel, nämlich der Glaube an die Einheit Gottes, bildet das Fundament eines Glaubens. Die Bedeutung des Begriffs „Einheit“ ist bei oberflächlicher Betrachtung sehr simpel zu verstehen. Jedoch: Je tiefer in diese Materie eingestiegen wird, desto bewusster und klarer wird einem, dass sich der komplette Glaube um diesen zentralen Punkt dreht. Der Glaube an die Einheit Gottes beeinflusst das Leben eines Menschen in jeder Hinsicht.
Allein das Kundtun der Einheit Gottes ist nicht ausreichend, solange der Mensch diesen Glauben nicht in seinen alltäglichen Absichten und den daraus resultierenden Handlungen wiederspiegelt. Hadhrat Khalifatul Massih IVRHerwähnte diesbezüglich: „…dass alle anderen Glaubensbekenntnisse aus dieser Quelle der ewigen Wahrheit entspringen.“ (8)
Weiter führte HudhurRH aus, dass dieser Artikel, nämlich der Glaube an die Einheit Gottes, aus verschiedenen Blickwinkeln im Heiligen Quran sowie den Traditionen des Heiligen ProphetenSAW genauer verdeutlicht wurde. Zum Beispiel die Erklärung:

„Es gibt keine allumfassende Kraft außer Allah.“
Dies eröffnet ein tieferes Verständnis über die Einheit. Es verneint alle Ängste außer der Furcht vor Gott. Der zweite Teil desselben lenkt die Aufmerksamkeit auf einen anderen wichtigen Aspekt der Einheit, dass die Kraft etwas Gutes zu erstreben ausschließlich abhängig ist von Gott und dass Er der Meister von jeglicher Quelle der Stärke bzw. Energie ist.
Demzufolge bezieht sich der erste Teil auf die negativen Aspekte der Kraft, der zweite Teil auf die Positiven.
In der Anwendung auf menschliche Handlungen, Absichten und Motivationen usw. sind diese beiden Kräfte ausschlaggebend. Schließlich werden die menschlichen Absichten stets geführt und kontrolliert entweder aufgrund von Angst bzw. Furcht oder Hoffnung.
Die Ängste der Nicht-Gläubigen gehören der negativen gottlosen Kategorie an und sie formen ihr Leben gemäß den weltlichen Ängsten. Manchmal sind sie besorgt davor, das Missfallen eines Königs oder der Behörden zu erregen, manchmal empfinden sie Furcht vor der Gesellschaft im Allgemeinen usw. Manchmal neigen sie dazu Übles zu tun aufgrund der Furcht vor Armut oder Verlust.
Weiter erwähnte HudhurRH, dass in einer Welt voll von Lastern diese Art der menschlichen Handlungen mit Bezug auf diese Ängste erklärt werden kann.
Der Glaube an die Einheit zerstreut diese Ängste vollkommen und bringt einem die Wichtigkeit der Gottesfurcht in den Sinn, welches bedeutet, dass man sich nicht vor dem Missfallen von Menschen fürchten soll, jedoch immer bemüht sein soll, das Missfallen Gottes zu vermeiden. Schließlich das Leben so zu formen, dass allein die Furcht Gott gegenüber gilt.
Im positiven Sinn gilt das Gleiche für alle menschlichen Motivationen und konsequenten Handlungen. Der Mensch lebt immer nach einem Motiv, um jemandem zu gefallen, sich selbst mit eingeschlossen. Tatsächlich kommt es häufig vor, dass er daran arbeitet, sich selbst auf Kosten derer, die ihm sonst lieb sind, zu gefallen. Eine übertriebene Form dieser Einstellung macht den Menschen zu einem Anbeter seines Egos. Um seinen Zweck zu erreichen, muss der Mensch denen gefallen, von denen seine Freude abhängt. Von daher ist er ständig danach bestrebt, die Gunst von Königen und Behörden zu gewinnen. Das ist die niedrigste Form der Sklaverei. Die Hoffnung und die Furcht von einem Sklaven sind vollkommen abhängig von den Launen, Freuden, und Verstimmungen seines Meisters. Schließlich hat ein gottloser Mensch nicht nur einen Meister. Jeder beliebige Mensch kann in Bezug auf seine persönlichen Interessen einen Gott für ihn spielen. Wenn man die letztendliche Ursache der sozialen, moralischen und politischen Übeln analysiert, ist es genau diese Menschenanbetung, welche den Frieden des menschlichen Geistes und der Gesellschaft als Ganzes endlos verschlimmert.
Wenn man aus dieser Perspektive heraus einen weiteren Blick auf die fundamentale Erklärung wirft, dass es keinen Gott gibt außer Allah, dem Einen und Einzigen, werden die Ängste und Hoffnungen, die auf andere Objekte bezogen werden statt auf Gott, zerstreut.
Mit anderen Worten, wenn man allein einen Meister wählt, ist man von der Sklaverei aller anderen befreit. Sklave zu sein von denen, die selbst Sklaven zahlloser Götter sind, ist in der Tat ein gefährliches Unterfangen.
Allah erklärt im Heiligen Quran:

Sprich: „Er ist Allah, der Einzige; Allah, der Unabhängige und von Allen Angeflehte.
Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt; Und keiner ist Ihm gleich. (9)
Bezugnehmend auf die erwähnten Quran Verse erwähnte der Verheißene MessiasAS:
„Das heißt, dein Gott ist einzigartig in Seinem Wesen und in Seinen Eigenschaften. Niemand ist derart ewigwährend und unvergänglich wie Er, noch gibt es irgendetwas, das Eigenschaften ähnlich Seiner besitzt.
Das Wissen des Menschen erfordert einen Lehrer und ist begrenzt, aber Gottes Wissen ist nicht auf einen Lehrer angewiesen und ist unbegrenzt. Das Gehör des Menschen ist auf Luft angewiesen und ist begrenzt, doch Gottes Gehör beruht auf Seine eigene Kraft und ist unbegrenzt. Die menschliche Sehfähigkeit ist auf die Sonne oder andere Lichtquellen angewiesen und zudem begrenzt, doch Gottes Sehfähigkeit beruht auf Sein eigenes Licht und ist unbegrenzt. Genauso ist die Fähigkeit des Menschen zu Gebären von Materie und Zeit abhängig und ist begrenzt, doch Gottes Fähigkeit zu Erschaffen ist weder von Materie noch von Zeit abhängig noch ist sie begrenzt. Alle Attribute Gottes sind unvergleichlich. So wie Gott unvergleichlich ist, sind auch Seine Attribute unvergleichlich. Wenn eines Seiner Attribute unvollkommen wäre, dann wären alle Seine Attribute unvollkommen. Deswegen kann Seine Einheit nur dann bestehen, wenn alle Seine Attribute, so wie Er Selbst auch, beispiellos sind. Außerdem bedeutet der oben erwähnte Quranvers weiter, dass Gott weder der Sohn von jemandem ist noch dass Er einen Sohn hat. Denn Er ist in sich vollkommen. Er benötigt weder einen Vater noch einen Sohn. Dies ist die Einheit Gottes, die der Quran lehrt und die die Glaubensgrundlage bildet.“ (10)
Weiter heißt es:
„Es bedarf keines Arguments, dass der wahre und vollkommene Gott, an Den zu glauben die Pflicht eines jeden Geschöpfs ist, der Herr der Welten ist. Seine Vorsehung beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Volk oder Zeitalter oder Land. Er ist der Erhalter aller Völker, aller Zeitalter, aller Orte und aller Länder. Er ist der Urquell aller Gunst und jede physische und geistige Kraft wird von Ihm verliehen. Das gesamte Universum wird von Ihm erhalten und Er ist die Stütze von allem.“ (11)
Über die eigenen Erfahrungen mit Gott führte der Verheißenen Messiasas weiter aus:
„Es ist meine persönliche Beobachtung und ich habe die Erfahrung von derart wunderbaren göttlichen Kräften gemacht, dass wir sie nur als etwas beschreiben können, das aus dem Nichts ins Dasein kommt. Ich habe einige Beispiele dieser Zeichen an einigen anderen Stellen beschrieben. Derjenige, der dieses Wunder der göttlichen Macht nicht gesehen hat, hat nichts gesehen. Wir glauben nicht an einen Gott, dessen Kräfte durch unseren Verstand und unsere Vermutung begrenzt sind, und dass es darüber hinaus nichts gibt. Wir glauben an den Gott, Dessen Kräfte so unbegrenzt, unbeschränkt und unendlich sind wie Sein Wesen.“ (12)
Der Glaube an die Engel
Der Glaube an die Existenz von Engeln hat es zu jeder Zeitepoche der Menschheitsgeschichte gegeben. Die Natur der Engel wurde jedoch von den Anhängern der Religionen unterschiedlich aufgefasst und gedeutet. Im Islam wird den Engeln eine spirituelle Natur zugesprochen, die zudem eine eigene Entität als Person haben. Um das Konzept der Engel zu verstehen, muss die Tatsache verinnerlicht werden, dass alles existierende im Universum von äußeren Faktoren beeinflusst wird. Allein das Beispiel des Menschen – dass der Mensch zum Sehen auf das Licht der Sonne angewiesen ist oder zum Hören auf Luft – verdeutlicht die Thematik. Wenn man diese Thematik genauer betrachtet, so fällt auf, dass zur Vervollkommnung all der Sinne, Fähigkeiten und Kräfte der Mensch auf externe Hilfe angewiesen ist. In anderen Worten ist der Mensch für die physikalische Vervollkommnung auf externe Hilfe angewiesen.
Der Verheißenen Messiasas sagte: „Folglich sind die externen Mittel, die unsere Spiritualität bestimmen und unsere spirituellen Bedürfnisse erfüllen, wie die Sonne und der Mond und die Elemente uns im Bezug auf unsere physikalischen Bedürfnisse helfen, bekannt mit den Namen Engeln.“ (13)
Der Verheißenen Messiasas erklärte hierüber: „Laut dem Quran, wird die gesamte materielle Welt sowie auch die gesamte religiöse Welt von gewissen spirituellen Kräften beeinflusst bzw. geregelt, die als Engel bezeichnet werden. Obwohl einige Engel als jeweils einzelne Person bezeichnet werden wie Gabriel, Michael oder Israel, wirken sie tatsächlich nicht alleine. Für jede Funktion gibt es einen Leiter oder einen höchsten Engel, der diese Funktion steuert. Unter ihm arbeitet eine Schar von Engeln, auf die im Heiligen Quran Bezug genommen wird als die Junuud des Herrn. Was auch immer sie tun, ist völlig dem Willen Gottes und dem Design unterworfen, das Er für Dinge geschaffen hat. Sie können von dem ihnen zugeordneten Satz an Funktionen nicht im Geringsten abweichen oder von dem Gesamtplan der von Gott gemachten Dinge.“ (14)
Im Heiligen Quran heißt es: „Aller Preis gehört Allah, dem Schöpfer der Himmel und der Erde, Der die Engel zu Boten macht, versehen mit Flügeln, zweien, dreien und vieren. Er fügt der Schöpfung hinzu, was Ihm gefällt; Allah hat Macht über alle Dinge.“ (15)
Hadhrat Khalifatul Massih IVRH erwähnte darauf bezugnehmend: „Flügel bedeutet lediglich Attribute und Kräfte und wir glauben, dass es in dem Sinne ist, dass Flügel Engeln oder Personen zugeschrieben werden, die göttliche Manifestation unter den verschiedenen Religionen beanspruchen. Zum Beispiel ist in der Gita bekannt, dass Krishna vier arme statt, zwei arme besaß. Dort dient das zusätzliche Armpaar dem gleichen Zweck wie die Flügel in anderen göttlichen Büchern gefunden werden.“ (16)
Weiter sagte HudhurRH:
„Engel sind verantwortlich für die Kontrolle und Aufrechterhaltung der Naturgesetze.“
Verheißenen Messiasas erwähnte: „Tiefere Einsicht in den Heiligen Quran macht deutlich, dass sowohl für die innere, als auch für die äußere Entwicklung des Menschen und der gesamten Erde vermittelnde Kräfte notwendig sind. Aus einigen Hinweisen im Quran geht klar hervor, dass manche spirituellen Wesen, Engel genannt, jeweils bestimmten Teilen des Himmels zugewiesen sind. Einige sind zuständig für Winde, einige für Regen, andere für die Entsendung sonstiger Einflüsse auf unsere Erde. Also scheint es keinen Zweifel zu geben, dass einige von diesen guten Wesen – aufgrund der Ähnlichkeit ihres Lichts – mit den strahlend funkelnden Sternen im Himmel eine Verbindung haben müssen. diese Verbindung muss man sich nicht so vorstellen, wie alles Lebendige auf der Erde mit dem Leben hat. Es ist eine unerforschliche Verbindung, die diese guten Wesen aufgrund ihres Lichtes, das sie spirituell besitzen, mit den leuchtenden Sternen haben. Diese Beziehung ist so stark, dass die Annahme, diese guten Wesen seien von den Sternen getrennt, zu einer falschen Einschätzung all ihrer Fähigkeiten führen würde. Nur durch die verborgene Hand dieser Wesen erfüllen alle Sterne ihre jeweiligen Aufgaben. So wie Gott für das gesamte Universum wie eine Lebenskraft ist, so sind auch diese spirituellen Wesen eine Art Lebensenergie für die Sterne und Planeten. Wenn diese spirituellen Wesen von ihrer Aufgabe abgehalten würden, so hätte das in der Natur zweifelsohne das vollständige Chaos zur Folge […]“
Weiter erwähnte der Verheißene MessiasAS: „[…] Diese spirituellen Wesen offenbaren sich den vollkommenen Menschen in Form des Abbilds eines Körpers und haben das Aussehen eines Menschen. Was wir sagen, dient nicht der Rhetorik, sondern ist eine Wahrheit, die die Suchenden nach der Wahrheit und Weisheit anerkennen müssen. Wir müssen akzeptieren, dass sich das Universum unter dem Einfluss der Himmelskörper entwickelt.“ (17)
Im Heiligen Quran heißt es:
„Sprich: „Wer immer Gabriels Feind ist – denn er ist es, der es auf Geheiß Allahs hat herabkommen lassen auf dein Herz, Erfüllung dessen, was vordem war, und Führung und frohe Botschaft den Gläubigen –, wer immer ein Feind Allahs ist und Seiner Engel, und Seiner Gesandten, und Gabriels, und Michaels, gewiss ist Allah feind (solchen) Ungläubigen.“ (18)Dieser Vers verdeutlicht, dass der Glaube an die Engel ein wichtiges Element des Glaubens ist und ohne den Glauben an Engeln folglich auch der Glaube an Gott geleugnet wird. Wo doch Allah es ist, der die Engel als Boten einsetzt.
Der Glaube an die Schriften
Der dritte Artikel was die Basis des Glaubens bildet, ist der Glaube an die Schriften Gottes.
Im Heiligen Quran heißt es: „[…] und die glauben an das, was dir offenbart worden, und an das, was vor dir offenbart ward […]“ (19)
Der Glaube an die Schriften wurde nach dem Glauben an Engel gesetzt. Schließlich wird das Wort Gottes an Propheten durch Gottes Engel Gabriel offenbart.
Die Gläubigen sollen an alle von Gott offenbarten Schriften, die in ihrer ursprünglichen Form vorlagen, glauben. Die eine Person annimmt, dass der Heilige Quran oder allein die Thora das Wort Gottes sind und anderen durch Gott offenbarte Bücher keinen Glauben schenkt, so ist derjenige beschränkt in seinem Denken. Er leugnet dadurch folglich die Einheit Gottes. Um die Einheit Gottes zu etablieren, hat Allah zu den Propheten verschiedener Völker Offenbarung herab gesandt. Im Heiligen Quran werden einige Schriften mit Namen genannt und andere wiederum nicht.
Schließlich macht der oben zitierte Vers deutlich, dass ein Gläubiger neben dem Heiligen Quran auch an alle von Gott offenbarten Schriften Glauben soll.
Im Heiligen Quran heißt es: „Dies ist fürwahr, dasselbe, was in den früheren Schriften steht. In den Schriften Abrahams und Mose.“ (20)
Oder: „Er hat herabgesandt zu dir das Buch mit der Wahrheit, bestätigend das, was ihm vorausging; und vordem sandte Er herab die Thora und das Evangelium als eine Richtschnur für die Menschen […]“ (21)
An einer anderen Stelle heißt es: „Und wenn sie dich der Lüge zeihen: also sind die Gesandten vor dir der Lüge geziehen worden, die doch mit deutlichen Zeichen und Schriften der Weisheit und dem leuchtenden Buche kamen.“ (22)
Der Vers zeigt, dass Allah der Allmächtige, um seine Einheit zu verkünden Propheten mit „deutlichen Zeichen und Schriften“ gesandt hat.
Die Offenbarung der Schriften lässt Allah der Einzige auf seine selbst auserwählten Propheten herabkommen, die den nächste Artikel des Glaubens darstellen.
Der Glaube an die Propheten
Auf die Aufgaben von Propheten eingehend, zählte Hadhrat Musleh MaudRS folgende Aufgaben auf: „Den Glauben zu stärken, das Wissen zu vertiefen, und das Gesetz und die Weisheit zu lehren. Nachdem er also den Menschen das wissen gelehrt hat, übermittelt er ihnen dessen praktische Anwendung und reinigt sie. Dadurch werden sie befähigt, in der heiligen Gesellschaft Allahs, des Allmächtigen, zu weilen.“ (23)
Allah hat zu jeder Zeit Propheten an Völkern gesandt, um deren Glauben zu stärken, nämlich, dass Sie die Diener des einzigen wahren Schöpfers werden und dadurch Gottesnähe erlangen.
Es heißt im Heiligen Quran:
„Und wir schickten keinen Gesandten vor dir, dem wir nicht offenbart: „Es gibt kein Gott außer Mir; darum dienet nur Mir.“ (24)
An dieser Stelle ist es essentiell zu erwähnen, dass Allah die Propheten aus den Menschen selektiert und sie genauso wie andere Menschen ihren Beschäftigungen nachgehen, Nahrung zu sich nehmen usw. Im Heiligen Quran wird an einigen Stellen davon berichtet, dass die Gegner der Propheten zum Beispiel verlangten, dass der Prophet in den Himmel aufsteigt usw. So erklärt Allah im Heiligen Quran, dass der Prophet antworten soll:
Sprich: „Preis meinem Herrn! Bin ich denn mehr als ein Mensch, ein Gesandter?“ (25)
Ferner soll der Gläubige an alle von Allah gesandten Propheten glauben, die die Einheit Gottes verkündet haben. Ob sie im Heiligen Quran Erwähnung finden oder nicht. Seien es AdamAS, IdrisAS, BuddhaAS, KrishnaAS, NoahAS, HudAS, SalehAS, ShoaibAS, AbrahamAS, LotAS, IsaakAS, IsmaelAS, JakobAS, JosefAS, JonasAS, MosesAS, AaronAS, JosuaAS, DavidAS, SalomoAS, HezekielAS, LuqmanAS, EliasAS, ElischaAS, JeremiaAS, EsraAS, DanielAS, HiobAS, ZakhariaAS, JohannesAS, JesusAS, MuhammadSAW usw.
In einem Hadith heißt es, dass der Heilige ProphetSAW die Zahl der Propheten, welche die Botschaft Gottes verkündet haben, mit 124.000 angegeben hat.
Tatsache ist, dass das Heilige Wort Gottes, der Heilige Quran davon spricht, dass Allah zu jedem Volk einen Propheten geschickt hat.
Es heißt: „Wahrlich, wir haben dich mit der Wahrheit entsandt, als Bringer froher Botschaft und als Warner, und es gibt kein Volk, bei dem nicht früher schon ein Warner erschienen wäre.“ (26)
Der Glaube an den Jüngsten Tag
Der nächste Glaubensartikel ist der Glaube an den jüngsten Tag. Nachdem der Prophet seinen Anhängern das Gesetz und die Weisheit gelehrt hat und somit den Pfad der Rechtschaffenheit gezeigt hat, soll der Gläubige bestrebt sein durch die Einhaltung der Gebote die Nähe Allahs zu erlangen. Im Heiligen Quran heißt es:
„[…] ihr werdet gewiss zur Rechenschaft gezogen werden für das, was ihr getan.“ (27)
Oder:
„Die da ungläubig sind, wähnen, sie würden nicht auferweckt werden. Sprich: „Doch, bei meinem Herrn, ihr werdet gewisslich auferweckt werden; dann wird euch gewisslich verkündet werden, was ihr getan. Und das ist Allah ein leichtes.“ (28)
Über den Zustand und der Vorstellung des Jenseits erwähnte der Verheißene MessiasAS:„Der Zustand des Menschen nach dem Tode ist nicht ein völlig neuer; er ist vielmehr eine vollkommene Wahrnehmung und ein volles und klares Abbild der Zustände im irdischen leben. Wie es um den Menschen im Leben hienieden mit seinem Glauben oder seinen Taten – den guten oder den schlechten – wirklich bestellt ist, bleibt in diesem Leben einfach bei ihm, und ihr Gift oder Gegenmittel üben nur eine geheime Wirkung auf den Betreffenden aus […] Im Jenseits werden unsere Taten und deren Folgen eine bestimmte Gestalt annehmen und manifest werden und das Verborgene, dass wir von dieser Welt mitnehmen werden, wird dort aufgerollt und auf unseren Gesichtern sichtbar gemacht werden. Diese Verkörperung unserer inneren Zustände wird der Wirklichkeit entsprechen, wie wir auch das Traumgesicht als Realität betrachten und an dessen Wirklichkeit nicht zweifeln […] Es ist augenfällig, dass die materiellen Dinge dieser Welt für uns kein Geheimnis sind. Nicht nur kennen wir Milch, Granatäpfel, Trauben etc. sondern wir kosten sie aus. Die Früchte des Paradieses haben somit nichts mit diesen gemeinsam außer dem Namen. Wer das Paradies als einen Ort ansieht, wo die irdischen Dinge in Menge zu bekommen wären, der hat kein einziges Wort des Heiligen Qurans verstanden […] Von den irdischen Dingen können wir freilich nicht sagen, dass wir sie nicht gesehen oder gehört oder sie uns nicht vorgestellt hätten. Gott und sein Sein Prophet berichten uns, dass unsere Sinne die seltsamen Dinge des Paradieses nicht zu erfassen vermögen; und und wir würden uns von der Lehre des Qurans entfernen mit der Annahme, dass im Jenseits auch Ströme der gleichen Milch flössen, die wir hier auf Erden von Kühen und Büffeln haben […] Es ist wahr, dass der Quran sich bei der Beschreibung dieser Freuden in materiellen Worten ausdrückt, doch wir werden gleichzeitig belehrt, dass diese Gaben Geist und Gerechtigkeit als Ursprung haben […] Gott, der Allmächtige, sagt hier bloß, dass jene, die glauben und gute Werke tun, sich einen Garten mit eigenen Händen vorbereiten, dessen Bäume die Manifestation des Glaubens bedeuten und dessen Ströme (oder Früchte) die guten Taten sind. Sie werden die Frucht desselben Gartens auch im Jenseits kosten; nur werden die geistigen Früchte jenes Lebens wesentlich klarer und deutlicher und köstlicher sein. Aber da sie die diese geistigen Früchte schon hienieden gekostet haben, werden sie die Gleichartigkeit der Früchte in diesem und dem jenseitigen Leben feststellen…“ (29)
Der Glaube an Allahs Bestimmung über das Gut und Böse
Der sechste Glaubensartikel ist der Glaube an Allahs Bestimmung über das Gut und Böse. Diese sechs Artikel bilden die Grundlage des Glaubens, infolgedessen der Gläubige befähigt bzw. angeregt wird, rechtschaffene Werke zu vollbringen. Der Glaube an die Einheit Gottes, dass er keinen Partner neben sich hat, welches sonst die existierende Ordnung zerstören würde. Er ist der Einzige, der Unabhängige und von allen Angeflehte. Der Glaube an die Engel, die als Vermittler bzw. Boten Gottes dienen. Der Glaube an die Schriften Gottes und danach der Glaube an die Propheten Gottes, welche den Menschen das Gesetz und die Weisheit lehren. Der Glaube an den jüngsten Tag verdeutlicht den Gläubigen, dass er für all seine Taten vor Gott Rechenschaft abzulegen hat.
Schließlich sind im Heiligen Quran neben dem „Glauben an das Ungesehene“ auch das, was die Glaubensartikel ausmacht, das rituelle Gebet sowie die finanzielle Opferbereitschaft und andere gute Werke erwähnt worden. Nachdem Allah die Merkmale der Gläubigen erwähnt hat, erklärt Allah im Vers 6 des Kapitels Al-Baqarah abschließend:
„Sie sind es, die der Führung ihres Herrn folgen, und sie werden Erfolg haben.“ (30)
1 Der Heilige Quran, Sura Al Anfal, Vers 3
2 Sunan ibn Maga (Garten der Rechtschaffenen, S.227)
3 Der Heilige Quran, Sura Al Nisa, Vers 137
4Sunan at-Tirmidhi (Garten der Rechtschaffenen, S.226)
5 Der Heilige Quran, Sura Al Baqarah, Vers 4
6 Mashal-e-Rah, Band 1, S.276
7 Sahih Bukhari (Garten der Rechtschaffenen, S.227)
8 An Elementary Study of Islam, Hadhrat Khalifatul Massih IV(rh), S.7
9 Der Heilige Quran, Sura Al Ichlas
10 Die Essenz des Islam, Band 1, Hadhrat Massih-e-Maud (as), S.91
11 Die Essenz des Islam, Band 1, Hadhrat Massih-e-Maud (as), S.98
12 Die Essenz des Islam, Band 1, Hadhrat Massih-e-Maud (as), S.87
13 The Essence of Islam, Volume 2, Chapter 4 Hadhrat Massih-e-Maud (as)
14 An Elementary Study of Islam, Hadhrat Khalifatul Massih IV(rh), S.12
15 Der Heilige Quran, Sura Al Fatir, Vers 2
16 An Elementary Study of Islam, Hadhrat Khalifatul Massih IV(rh), S.15
17 Ziele erklärt, Hadhrat Massih-e-Maud (as), S.32
18 Der Heilige Quran, Sura Al Baqarah, Vers 98-99
19 Der Heilige Quran, Sura Al Baqarah, Vers 5
20 Der Heilige Quran, Sura Al Ala, Vers 19-20
21 Der Heilige Quran, Sura Al Imran, Vers 4
22 Der Heilige Quran, Sura Al Imran, Vers 185
23 Der Weg für die Suchenden, Hadhrat Musleh Maud (rz), S.59
24 Der Heilige Quran, Sura Al Anbiya, Vers 26
25 Der Heilige Quran, Sura Bani Israil, Vers 94
26 Der Heilige Quran, Sura Al Fatir, Vers 25
27 Der Heilige Quran, Sura Al Nahl, Vers 94
28 Der Heilige Quran, Sura Al Taghabun, Vers 8
29 Die Philosophie der Lehren des Islams, Hadhrat Massih-e-Maud (as), S.169 ff
30 Der Heilige Quran, Sura Al Baqarah, Vers 6